Rollenvorbilder gesucht für die neue Arbeitswelt

Woran Sie gute Rollenvorbilder erkennen & wo Sie sie finden

In unzähligen Artikeln wird immer wieder über New Work und neue Arbeitswelten geschrieben, was man in diesen Welten tun und lassen sollte, wie man zu sein hat oder auch nicht. Doch über welche Rollenvorbilder verfügen wir?

Haben wir bereits ausreichend gute Rollenvorbilder, die das Neue vorleben, ein leuchtendes Beispiel geben, nachahmenswert sind und von denen wir also lernen können?

Ich mache mich mit Ihnen, geehrte Leser*innen, auf die Suche nach diesen Vorbildern für New Work, die sich vielleicht in Ihrem unmittelbaren Lebensumfeld befinden. Die Frage wird sein, was ein Rollenvorbild eigentlich ist und woran man es erkennt. Und ich werde erklären, warum Rollenvorbilder für New Work seltener sind als andere Rollenvorbilder.

Was macht Rollenvorbilder aus?

Mit diesem Artikel beziehe ich mich auf einen „Barcamp Business“-Blog von Martina Baehr mit dem Titel „Wo bitte geht’s hier zu New Work? Oder warum wir alle Role Models sein können…“. Dort schreibt sie über 5 Qualitäten, die Rollenvorbilder laut der US-amerikanischen Psychologin Marilyn Price-Mitchell auszeichnen: Ein Rollenvorbild…

  1. zeigt Leidenschaft für seine Arbeit, inspiriert und steckt andere an
  2. hat klare Wertvorstellungen und lebt diese aktiv
  3. bekennt sich zur Gemeinschaft, in der es lebt
  4. akzeptiert Menschen, deren Andersartigkeit und hilft selbstlos Bedürfnisse anderer zu erfüllen
  5. initiiert auch unter widrigen Umständen die Überwindung von Hindernissen, um Erfolg zu ermöglichen.

Auf diese Qualitäten werde ich eingehen. Zusätzlich greife ich einige Argumente von Martina Baehr auf, differenziere sie weiter aus und stelle mein eigenes Verständnis (rot markiert) dagegen.

Der Begriff „Rolle“ ist laut Definition des US-amerikanischen Anthropologen Ralph Linton die Summe aller Eigenschaften, die ein und der selben Person in verschiedenen Funktionen wie z.B. Mutter, Vorgesetzte, Kollegin, Patentante, Tochter usw. zugeschrieben wird. Dazu gehören Verhaltensweisen und Haltungen, die das soziale Umfeld vom Rolleninhaber erwartet. Jeder von uns schlüpft mehrmals am Tag von einer Rolle in die andere. Die Frage ist, wie leicht uns das fällt und wie bewusst wir das steuern. Für den beruflichen Kontext können Sie unter „In vielen Rollen wirksam sein“ mehr dazu erfahren.

 

1. Rollenvorbilder zeigen Leidenschaft und inspirieren

Der Begriff Leidenschaft steht hier synonym für Enthusiasmus, Passion und Begeisterung, die so stark ausgeprägt ist, dass ein gewisses Maß an Leiden dafür in Kauf genommen wird. Erst dadurch wird Begeisterung für eine Sache wirklich mitreißend und beeindruckend: Jemand steht aus eigener Motivation für eine Sache ein, beweist in schwierigen Situationen Haltung und Durchhaltevermögen. Wichtig: Nicht jeder wird für seine Arbeit brennen wollen und können. Das ist ok.

Diese glaubwürdige Leidenschaft mancher Rollenvorbilder inspiriert andere zu einem eigenen neuen Verhalten, auch wenn der dadurch ausgelöste natürliche Reifungsprozess einer Person manchmal mit schmerzlichen Einsichten verbunden ist. Diese werden aber in Kauf genommen, wenn das neue Verhalten als bereichernd empfunden wird.

Oft suchen wir nach einem Universal-Vorbild bzw. -Idol, das in jedem Lebensbereich als Vorbild gelten kann. Die gute wie traurige Botschaft lautet: Das gibt es leider nicht. Daher ist es von immenser Bedeutung, einen Blick dafür zu entwickeln, welche Menschen in unserem Umfeld (Chef, Kollegen oder Mitarbeiter) in welchen Lebens- und Arbeitsbereichen als Rollenvorbild dienen können. Doch dafür muss man durch den Nebel von folgenden Hindernissen hindurchschauen können:

  • unguten sonstigen persönlichen Eigenschaften
  • ungünstigen Umständen und Umfeldbedingungen
  • Schwankungen im Verhalten des Vorbilds
  • und eigene schwankende Wahrnehmungsqualität

Die Chancen, Rollenvorbilder zu entdecken, bestehen in folgenden Maßnahmen:

  1. Den Blick auf Positives lenken, anstatt nur auf Negatives
  2. Wertschätzung üben: in der Lage sein, Gutes zu sehen, mehr dazu unter „Formen der Wertschätzung“
  3. Sich Zeit nehmen für sich und andere Menschen: sich selbst üben, andere beobachten, reflektieren, Dialog und Rückmeldung suchen
  4. Erfahrungen sammeln und persönlich reifen.

Meine Fragen an Sie:

  • Wie fördern Sie in Ihrem Umfeld Wertschätzung?
  • Wer zeigt in Ihrem Umfeld Leidenschaft?
  • Wen haben Sie persönlich als Rollenvorbild?
  • Machen Sie auf Rollenvorbilder aufmerksam?
  • Helfen Sie anderen zum Rollenvorbild zu werden?
  • Wofür zeigen Sie in Ihrem Betrieb Leidenschaft?
  • Wie können Sie dort zum Rollenvorbild werden?
  • Gelingt es Ihnen, andere zu einer bestimmten Lebensweise zu inspirieren?

 

2. Rollenvorbilder haben klare Wertvorstellungen und leben diese aktiv

Durch das „9 Levels Value System“ (nach Claire W. Graves) weiß ich, dass uns die eigenen Werte oft kaum bewusst sind und uns die Zusammenhänge innerhalb einer Wertewelt nicht vergegenwärtigen. Auch nicht die sich daraus ergebenden Konsequenzen des eigenen Tuns und die Erwartungen, die wir an andere haben. Dabei sind Werte zutiefst handlungsleitend, sagen viel über unsere Motivationen aus und bestimmen, wie wir uns, andere und die Welt erklären und bewerten.

Im Zuge der Digitalisierung wird der angeblich dringend notwendige Wertewandel propagiert oder ist bereits mehr oder weniger im Gange: weg von Hierarchie, Silodenke und Konkurrenz, hin zu Kooperation, Kollaboration, Netzwerken und Selbstorganisation – oft noch mit dem Wort „agil“ garniert.

Anspruch und Wirklichkeit klaffen allerdings oft weit auseinander. Das wäre nicht schlimm, wenn die Diskrepanz bewusst wäre und mit dieser professionell umgegangen würde in Bezug auf die folgenden Gestaltungsaspekte im Unternehmen:

  • Strategie und Führung
  • Organisationsaufbau und -abläufe
  • Entscheidungs- und Entlohnungssysteme
  • Zusammenarbeit, Konfliktlösung und Lernen
  • Umgang mit Wandel

Hinzu kommt also die Frage, für welche Werte-Welt ein Rollenvorbild steht und wie es sich bzgl. den Gestaltungsaspekten seines Umfelds verhält. Denn das Rollenvorbild ist abhängig vom Werte-System und Gestaltungsaspekten des Umfelds und kann sich nur bei guter Passung zum Rollenvorbild entwickeln und wirksam werden.

Meine Fragen an Sie:

  • Wie steht es mit Ihnen? Verfügt Ihr Umfeld über die gleichen Werte wie die Rollen, die Sie auszufüllen haben?
  • Gelingt es Ihnen, in einem Umfeld mit anderen Werten Haltung und Wertschätzung aufzubauen bzw. zu bewahren, wenn Sie eine bestimmte Rolle ausfüllen?
  • Verfügen Sie also über eine gewisse Werte-Flexibilität bzw. Werte-Toleranz?

Durch diese Toleranz können Sie womöglich zeitweise bestimmten Rollen gerecht werden, auch wenn Sie als Person andere Werte leben möchten. Ein Beispiel: Ihr geschäftliches Umfeld ist von der Werte-Welt erfolgs-, prozess- und kundenorientiert aufgestellt. Gewinner ist der Einzelne, der in diesem wettbewerbsgeprägten Umfeld am meisten für das Unternehmen herausholt. Doch Sie haben bereits in Unternehmen gearbeitet, indem sehr teamorientiert gearbeitet wird. Dort war es wichtig, andere Meinungen anzuhören, sich gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam verschiedene Lösungsansätze zu einem Konsens zu integrieren. Es gibt also weder Gewinner, noch Verlierer. Nun stellt sich für Sie die Frage, welche Welt Ihnen wichtiger ist und wie Sie sich arrangieren. Können bzw. dürfen Sie in verschiedenen Rollen überzeugend wirken?

Um bei Rollenwechseln, die unterschiedliche Werte verkörpern, eigene Glaubwürdigkeit nicht zu verspielen, braucht Ihr Umfeld eine Erklärung für das Wechselspiel. Ein Beispiel: Gerade eben haben Sie Ihrem Mitarbeiter gegenüber die Rolle des erfolgsorientierten Chefs eingenommen und die Erreichung von Zielen eingefordert. Später am Tag schlüpfen Sie in die Rolle des teamorientierten, zuhörenden Coaches, der Unterstützung anbietet. Um keine Verwirrung aufkommen zu lassen, sollten Sie Ihrem Mitarbeiter sagen, in welcher Rolle Sie gerade agieren.

Ich glaube, es ist wichtig, sich darin zu üben, zeitweise auch weniger beliebte Rollen auszufüllen, ohne sich anzubiedern oder zu unterwerfen. Das steigert Empathie und Sensibilität für die Bedürfnisse anderer Menschen. Darin liegt eine große Chance für unsere heutige Gesellschaft. Ein Hindernis besteht zzt. in einer z.T. harschen und moralisierenden Richtig-Falsch-Kritik und damit die Verminderung der Pluralität in unserer Gesellschaft.

Weitere Fragen an Sie:

  • Was sind Ihre wichtigsten Werte?
  • Für welche Werte stehen Ihre Rollenvorbilder?
  • Welche Rolle füllen Sie am liebsten bzw. am überzeugensten aus?
  • Ist diese Rolle in Bezug auf ihre Werte stimmig zu Ihrem jetzigen Umfeld?
  • Was müsste passieren, damit Sie Ihre Werte leben können?
  • Haben Sie Ausgleich durch Rollenwechsel und Rollenflexibilität?
  • Sind Sie Rollenvorbild in Bezug auf Rollenflexibilität?

 

3. Rollenvorbilder bekennen sich zur Gemeinschaft, in der sie leben

Rollenvorbilder grenzen sich nicht von ihrer Gemeinschaft ab, aus der sie entstammen oder in der sie wirken, nur weil dort nicht alles bestens läuft. Ganz im Gegenteil! Sie übernehmen Verantwortung für die Gemeinschaft und für sich selbst, indem Sie versuchen, etwas zum Besseren zu wenden.

5 Qualtitäten der Rollenvorbilder - SL Beziehungsarbeit Persönlichkeitsentwicklung

Das fällt Menschen m.E. umso leichter, je mehr sie über die oben beschriebene Rollen- und Werte-Flexibilität verfügen. Das erfordert eine bewusste Geisteshaltung (Mindset). Nach dem Motto „der Geist bewegt die Materie“ (nicht andersherum) befähigt eine bewusste Geisteshaltung dazu, Strukturen des Umfeldes beeinflussen zu können. Man könnte im günstigsten Fall von systemprägenden Personen oder einer Leitfigur sprechen, die eine wichtige Bezugsperson für ihre Mitmenschen darstellt. Allerdings ist es gar nicht so einfach, allein am eigenen Mindset zu arbeiten: Wir können uns zwar bestimmte Dinge ins Bewusstsein rufen und aktivieren, aber dafür müssen gewisse Grunderkenntnisse bereits passiv erworben worden sein. Ansonsten sind wir auf äußere Impulse und Erlebnisse angewiesen, um ein bestimmtes Bewusstsein und uns selbst entwickeln zu können. Ein leibhaftiges Rollenvorbild im eigenen Umfeld kann da sicher helfen.

Daher hat m.E. nicht jeder von uns die gleichen Möglichkeiten, das System zu beeinflussen. Aber Menschen mit hoher Reife sind sich Ihrer Einflussmöglichkeiten stärker bewusst und verlieren wenig Energie mit Dingen, die sie nicht ändern können. Was sie verändern können, ist das eigene Ich, die eigene Geisteshaltung und über diesen Weg das eigene Verhalten. Darüber lässt sich Einfluss auf die Gestaltungselemente eines Systems wie z.B. in einem Unternehmen ausüben. Wer das kann, kann als ein Rollenvorbild gelten.

Meine Fragen an Sie:

  • Verspüren Sie Ohnmacht? Fühlen Sie sich dem Umfeld ausgeliefert?
  • Oder haben Sie Vertrauen in sich, Ihre Fähigkeiten und Kompetenzen?
  • Trauen Sie sich zu, an der Veränderung des Umfelds mitzuwirken?
  • Was müsste sich ändern, damit Sie mehr Selbstvertrauen gewinnen?

 

4. Rollenvorbilder akzeptieren Menschen und unterstützen selbstlos

Jeder Mensch ist abhängig von seinem Umfeld und seinen Mitmenschen. Jeder braucht andere Menschen um sich herum, die ihn unterstützen und helfen, das eigene Potenzial zu entfalten und zu reifen. Gut, wenn es im eigenen Umfeld Rollenvorbilder gibt, denn es macht die eigene Reifung einfacher.

Mit der allmählichen Reifung einer Person gehen bestimmte Wert-Vorstellungen einher. Jede Reifungsstufe verfügt über eigene mehr oder weniger vollkommene Rollenvorbilder. Erst mit höherer Reife gelingt es uns, Mitmenschen fremder Werte-Welten und deren Bedeutung für uns wertzuschätzen: Allmählich nehmen wir Abstand davon, pausenlos andere Menschen zu bewerten, zu kritisieren und zu verurteilen. Wir sehen uns, unser Wirken und damit unsere blinden Flecken öfter mit einem neutralen Blick von außen und beginnen unsere eigenen Handlungsmöglichkeiten und Beschränkungen zu sehen. Eine Handlungsmöglichkeit besteht z.B. darin, andere zu unterstützen, immer öfter bedingungslos.

Haben wir das dafür notwendige Maß an Reife noch nicht entwickeln können, so haben wir mit der Akzeptanz anderer Menschen meistens dann ein Problem, wenn Sie für Werte stehen, die wir persönlich ablehnen.

Ein Beispiel: Das Rollenvorbild eines heldenhaften, charismatischen und machtorientierten Einzelkämpfers gilt nichts in einem hierarchischen System, das von Gemeinschaft, Standards, Qualität, Sicherheit und Loyalität geprägt ist. Ebenso andersherum: Die seniore Respektsperson, die einer großen hierarchischen qualitätsgetriebenen Organisation vorsteht, ist für den durchsetzungsstarken und machtorientierten Macher kaum ein Vorbild. Beide aber sind ein gutes Rollenvorbild in Ihrer eigenen Werte-Welt.

Und hier ein wichtiger Unterschied zum Artikel von Martina Baehr: Rollenvorbilder, die Menschen anderer Werte-Welten akzeptieren, sind natürlich toll, aber selten. Es gibt bemerkenswert positive Rollenvorbilder, die vor allem Menschen der eigenen Werte-Welt bedingungslos unterstützen, Menschen anderer Werte-Welten dagegen nicht. So ist es eben. Das geht sogar so weit, dass z.B. konservativ geprägte Menschen andere Personen ablehnen, wenn sie zu wertschätzend daherkommen und damit (vermeintlich) zu liberal sind. Sie werden dann als abgehoben oder befremdlich identitätslos wahrgenommen, weil sie über allem zu schweben seinen.

Mein Fazit:
Rollenvorbilder können sich dadurch definieren, dass sie gewisse andere Menschen nicht akzeptieren bzw. nicht unterstützen. Die 4. Qualität von Rollenvorbildern gilt m.E. nur eingeschränkt. Ich glaube, dieser klare Blick auf die Realität ist dringend nötig.

Hier meine Fragen an Sie, liebe Leser*innen:

  • Wie stark ist der innere Kritiker bei Ihnen ausgeprägt?
  • Haben Sie zunehmend Verständnis für andere Menschen?
  • Welche Wirkung hat Ihre innere Haltung (Kritik oder Verständnis) auf Ihr persönliches Verhalten?
  • Unterstützen Sie andere Personen, auch wenn diese erkennbar ganz andere Werte vertreten? Wie profitieren diese Personen?
  • Wie häufig profitieren Sie selbst von der Unterstützung anderer? Geben Sie diesen Personen darüber Rückmeldung?

 

5. Rollenvorbilder initiieren unter widrigen Umständen die Überwindung von Hindernissen, um Erfolg zu ermöglichen

Die Kraft von Rollenvorbildern mit den 5 genannten Qualitäten liegt darin, dass sie unter widrigen Umständen überlegt und souverän handeln können. Sie zeigen Haltung unter Druck. Dazu gehört, dass sie nicht nur in der Lage sind, selbst innere Ruhe und Gelassenheit herzustellen, sondern sie auch auf Ihre Mitmenschen zu übertragen.

In unserer erfolgsorientierten Wirtschaftswelt von heute ist das vielleicht eine der wichtigsten Potenziale von Rollenvorbildern: Die Fähigkeit inne zu halten, kühlen Kopf zu bewahren und dannach überlegen zu agieren. Nicht aus Rechtfertigung, Verteidigung, Abwehr oder vorauseilendem Gehorsam heraus, sondern aus der Position der inneren Stärke und Souveränität. Mit zunehmender persönlicher Reife steigt die Fähigkeit, die eigene Schaffenskraft zu bewahren und sich zu erholen (Resilienz).

Meine Fragen an Sie:

  • Wie können Sie Ihre Fähigkeit zur Resilienz verbessern?
  • Was tun Sie selbst, um Ihre Fähigkeit zur Resilienz zu verbessern?
  • Wir ist Ihnen in Bezug auf Resilienz ein Vorbild?
  • Möchten Sie selbst mehr Ruhe und Souveränität ausstrahlen?

 

Mein Fazit zum Thema „Rollenvorbilder für New-Work“

  • Es gibt in jeder Werte-Welt Rollenvorbilder. Diese gelten aber nicht automatisch als Rollenvorbilder in anderen Werte-Welten.
  • Unsere Rollenvorbilder wechseln mit zunehmender Reife und dem eigenen Werte-Wandel.
  • Zumindest in der eigenen Werte-Welt kann sich jeder zum Rollenvorbild entwickeln.
  • Die vierte der 5 Qualitäten von Rollenvorbildern (Akzeptanz anderer Menschen) gilt nur eingeschränkt für Menschen in anderen Werte-Welten.
  • Alle 5 Qualitäten von Rollenvorbildern gelten insbesondere für Persönlichkeiten, die bereits über hohe Reife verfügen. Diese können u.U. aber abgehoben wirken.
  • Für die neue agile Arbeitswelt (New-Work) werden Menschen gesucht, die bereits über alle 5 Qualitäten verfügen, weil sie im agilen Umfeld mit sehr unterschiedlichen Menschen im Team zusammenarbeiten müssen. Viele können diesen Anforderungen nicht gerecht werden. Das ist der Grund, warum Change-Projekte hin zu Agilität, New Work usw. so oft scheitern.
  • Die dazu notwendige reife Geisteshaltung (reifes Mindset) lässt sich von selbst leider nicht so einfach entwickeln. Es braucht viele Impulse durch die Umwelt: z.B. herausfordernde Projekte, Kunden, Kollegen, Mitarbeiter, familiäre Situationen, Literatur, Diskussionen, Reflexion, schmerzhaftes Feedback, Scheitern, geistige und spirituelle Erlebnisse, Schicksalsschläge. Die Verarbeitung der Impulse braucht viel Zeit.
  • Jeder von uns kennt Menschen, die in einer bestimmten Rolle als Vorbild dienen können. Wir müssen unseren Blick für das Vorbildhafte schärfen und versuchen Wertschätzung aufzubauen, auch für Menschen mit anderen Wertvorstellungen.
  • Lassen Sie uns darauf achten, Vorbilder nicht nur zu entdecken, sondern gezielt Ihre Reifung zu unterstützen im Sinne der 9 Levels nach Claire W. Graves und der Ich-Entwicklungsstufen nach Loevinger. Diese Modelle verdienen wesentlich mehr Aufmerksamkeit.
  • Wir sollten uns anstrengen, selbst Vorbild zu sein. Die 5 Qualitäten helfen als Leitlinie sehr gut weiter. Danke an Dich Martina, für Deine Initiative und die Einladung, an diesem Thema zu arbeiten.

 

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Sven Löbel
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